Grundlagen der Makrobiotik

Essen und Trinken in unserer Klimazone

Der direkteste Weg sich körperlich und geistig gesund zu erhalten geht über die Ernährung. Deshalb ist die erste Empfehlung das Zubereiten von Speisen.

Mindestens 50% der Nahrung sollten aus Vollkorngetreide bestehen:
Überwiegend in Form von gut gegarten Körnern (Hirse, Buchweizen, Reis, u.a.) ergänzt durch Mehlprodukte z.B. Nudeln, Sauerteigbrot oder Pfannkuchen.
In diesem Bereich sollten die Zubereitungen schlicht sein, nicht stark vermischt und moderat gesalzen.

Circa 30% werden als gekochtes Gemüse zubereitet. Dieses sollte aus der Klimazone stammen, in der wir leben und zur Jahreszeit passen. Die Zutaten und Zubereitungsarten der Gemüsegerichte sind sehr vielfältig, z.B. kurz blanchieren, pressen, backen, lang garen oder frittieren. Die milde Süße überwiegt, neben bitteren oder salzigen Extras. Saures wie Pickles kann dazu kommen. Die Speisen werden eher selten mit etwas Schärfe ergänzt.

Bis zu 10% sollen aus Hülsenfrüchten bestehen. Gelegentlich finden stattdessen Tofu, Tempeh oder Seitan Verwendung. Eine einfache, süßlich-weiche Zubereitung mit einer sehr langen Kochzeit ist empfehlenswert.

Die übrigen 10 % bestehen aus:

  • täglich 1-2 kleinen Suppen
  • mehrmals wöchentlich einer Portion Meeresgemüse
  • fermentierten Produkten wie Sauerkraut, Pickles, Miso, Sojasoßen,…
  • Sesam- oder Sonnenblumenöl zum Braten oder Frittieren
  • kleinen Mengen gerösteter Saaten oder Kerne und Würzmittel wie Sesamsalz

Bei Bedarf können darüber hinaus verzehrt werden:

  • kleine Mengen heimisches Obst der Jahreszeit
  • kleine Mengen Salat der Jahreszeit
  • 1 bis 2 Portionen Fisch pro Woche
  • natürliche Süßmittel und kleine Mengen Soja/Getreidemilch zum Verfeinern

Als tägliche Getränke eignen sich stilles, mineralarmes Wasser, Kukicha- und Banchatee.
Daneben können je nach Jahreszeit andere Tees oder Getreidekaffee ergänzt werden, im Sommer oder zu besonderen Anlässen auch Säfte von heimischem Obst oder Bier.
Bei der Menge der Flüssigkeitszufuhr es ist sinnvoll, sich am tatsächlichen Durstgefühl zu orientieren.

Die Lebensmittel sollten so weit wie möglich aus kontrolliert biologischem Anbau und/oder aus traditionell arbeitenden Betrieben kommen.

Es ist empfehlenswert, vorwiegend warme Mahlzeiten zu sich zu nehmen, in einer ruhigen und freundlichen Umgebung zu speisen und sehr gut zu kauen.

Zu vermeiden ist das Erwärmen in der Mikrowelle und, soweit möglich, die Nutzung von Induktions- und Elektroherden.

Förderlich ist es auch, sich nicht zu überessen und 3 Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu sich zu nehmen.

Diese Empfehlungen sollten nicht dogmatisch, sondern mit gesundem Menschenverstand angewendet werden. Besondere Lebenssituationen oder Erkrankungen erfordern möglicherweise Abweichungen. Bei guter Gesundheit ist es sinnvoll, gelegentlich in Gesellschaft auch anderes Essen und das Zusammensein zu genießen.

Falls sie ernst oder chronisch erkrankt sind, wenden sie sich bitte an einen qualifizierten Makrobiotikberater oder Arzt.

Lebensweise

Über die tägliche Nahrung hinaus haben wir sehr viele Möglichkeiten, unseren körperlichen, emotionalen und geistigen Zustand gesünder, friedlicher und klarer zu machen. Dies sind z.B. :

Regeln, Rhythmen, Rituale

  • Feste Uhrzeiten für Aufstehen, Schlafen, Essen,…
  • Kauen, passende Musik, Tages-, Wochenrhythmus,...
  • Klar geregelte Zuständigkeiten bei der Arbeit und im Zusammenleben
  • Persönliche Rituale für sich allein oder gemeinsam mit anderen

Spiel, Sport, Spaß

  • Spaziergang für 30 Minuten täglich bei jedem Wetter
  • Übungen wie DO-IN, Q-Gong, Singen/Chanting, Meditation,...
  • Praktische Tätigkeiten wie Gartenarbeit, Putzen, Handwerken, Aufräumen,...
  • Gemäßigter Sport z.B. Radfahren, Schwimmen, Nordic Walking, Tanzen,...
  • Spielen, geselliges Zusammensein und Feiern im Freundes- und Familienkreis

Reduzieren, studieren, kommunizieren

  • Reduzierung von Bildschirmzeiten und Nachrichtensendungen
  • Lesen und Vorlesen, insbesondere der Klassiker
  • Studium der Makrobiotik durch Literatur, Seminare und eigene Beobachtung
  • Anständige Menschen aufsuchen, die durch ihr Leben und ihre Arbeit bewiesen haben, dass sie mehr Urteilskraft besitzen als wir selbst.

Diese einführenden Informationen wurden erstellt von Imke Lamberts auf Basis der Erkenntnisse von Michio Kushi und Klaus Schubring. Das Geschriebene ist durch die persönliche Erfahrung von Frau Lamberts geprägt und kann in dieser Kürze nur einen ersten Eindruck vermitteln. Für ein Verständnis der Makrobiotik ist es erforderlich, Kochkurse oder Seminare zu besuchen und empfehlenswerte Literatur zu studieren.